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Kultur-Auslegeordnung der Gemeinde Seegräben

1. April 2019
Die Entwicklungsschritte der vergangenen dreissig Jahren haben der Identität des Zürcher Oberlandes zugesetzt. Der Agglomerationsdruck verwässerte das Eigenbild und Selbstverständnis der Region. Daraus entstand ein Projekt, um das indentitätsstiftende Kulturerbe der Oberländer Gemeinden herauszuschälen.

Das Zürcher Oberland ist mit dem Bau der S-Bahn und der Oberlandautobahn zu einer gesuchten Wachstumsregion geworden. Gegen 300‘000 Menschen wohnen hier. «S5-Stadt» nannte ein Forschungsprojekt vor 15 Jahren das Gebiet entlang der S5-Schnellverbindung von Stadelhofen nach Pfäffikon SZ. Das Zürcher Oberland – so damals das Fazit - biete zwar alles, was der moderne Mensch zum Leben begehrt, aber es habe sich wie andernorts zu einer etwas gesichtslosen Agglomeration entwickelt. Das Zürcher Oberland beginne nirgends und hört auch nirgends auf.

Das weckte Kräfte, der Region wieder mehr Profil und Zusammenhalt zu geben. 2009 wurde aus der Planungsgruppe der Zweckverband «Region Zürcher Oberland RZO» mit dem Ziel, gemeinsam die Entwicklung zu fördern und Identität zu schaffen. 2010 startete eine freiwillige Arbeitsgruppe das Projekt «Kulturerbe Zürcher Oberland» mit dem Ziel, das identitätsstiftende Kulturerbe mit vereinten Kräften zu pflegen, während eine RZO-Spurgruppe ein Gesamtkonzept «Kultur Zürcher Oberland ZOK» erarbeitete mit dem Ziel, durch Förderung der Kulturlebens die regionale Identität zu stärken.

2012 veröffentlichte das Bundesamt für Kultur BAK die Liste der lebendigen Traditionen. Das gab den Anstoss, in den Auslegeordnungen auch das gelebte Kulturerbe wie Vereine, Bräuche, gelebte Demokratie usw. aufzunehmen. So heisst es jetzt einleitend: «In den Kultur-Auslegeordnungen ist alles früher oder heute vom Menschen Erschaffene aufgelistet, das für die Gemeinde und ihre Bevölkerung heute und möglicherweise auch in Zukunft bedeutsam ist. Bedeutsam heisst: Die Gemeinde prägend, identitätsstiftend, erlebbar, das Zugehörigkeitsgefühl stärkend.»

Gleichzeitig entstand der Plan, die Kultur-Auslegeordnungen im ganzen Einzugsgebiet von Zürioberland Kultur nachhaltig zu verankern. Die Gemeinde Seegräben hat nun als eine von 22 Gemeinden ihre Kultur-Auslegeordnung erarbeitet und festgelegt. Interessierte können in der Kultur-Auslegeordnung der Gemeinde Seegräben Ergänzungen oder Korrekturen anbringen. Hinweise dazu nimmt der Gemeindeschreiber Marc Thalmann gerne unter der E-Mail-Adresse gemeinderatskanzlei@seegraeben.ch entgegen.